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Vorwort



Etwa in den Jahren 1650 bis 1661 ließ der Osnabrücker Bischof Franz Wilhelm Kardinal von Wartenberg in seinem geistlichen Sprengel durch seine Geistlichen die Namen der Kommunikanten und Nichtkommunikanten aufschreiben. Seine Diözese umfaßte damals im wesentlichen sein weltliches Herrschaftsgebiet - heute Landkreis und Stadt Osnabrück - und die münsterschen Ämter Meppen (die Altkreise Meppen und Aschendorf-Hümmling), Cloppenburg und Vechta.
In manchen Gemeinden sind auf diese Weise komplette Bevölkerungsregister entstanden.

Aufgrund ihrer vielen Informationen sind die übertragenen Quellen eine wichtige Fundstelle für den Heimat- und Familienforscher.
Besonders die Register der Gemeinden mit mehreren Listen (Aschendorf, Hesepe, Rhede, Steinbild mit Dörpen und Wesuwe) sind eine unerschöpfliche Quelle zur Geschichte des Emslandes kurz nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges.

Weiter geben die Listen einen genauen Überblick über den Erfolg der Gegenreformation. Nur wenige Bewohner, besonders in Haselünne und Meppen, bekannten sich noch zu den reformierten Kirchen. Am Beispiel Rhedes kann verfolgt werden, wie schwer sich einzelne Pastöre taten, die Seelen zum alten Glauben zurückzuführen.

Auch schließen die Listen eine Lücke im Wissen über die Entwicklung der Bevölkerung nach dem Westfälischen Frieden, wenn auch nicht für alle Gemeinden Quellen erhalten sind (Papenburg, Lorup, Esterwegen mit Bockhorst).

Ferner lassen die einzelnen Listen in unterschiedlicher Genauigkeit Aussagen zu über Lebensalter, Kinderzahl, Berufe und Beschäftigung außerhalb der Stammgemeinde (Ostfriesland, Holland).

Auch die Frage nach dem Beginn der Selbständigkeit der Pfarrei Dörpen muß anders als in den bisherigen Forschungsergebnissen beantwortet werden.


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Die Kommunikantenregister des Amtes Meppen sind im Niedersächsischen Staatsarchiv Osnabrück im Bestand Rep 100 Abschnitt 188 Nr. 7 Band I erhalten geblieben.

Die meisten Register sind jahresmäßig datiert, bei den übrigen - außer beim Werlter - lassen sich genaue (Steinbild, Dörpen) oder zumindest ungefähre Jahreszahlen angeben.

Die Bevölkerungs- und Kommunikantenlisten wurden wörtlich und zeilengetreu übertragen. Dabei wurden Eigennamen groß geschrieben und aus Gründen der Übersichtlichkeit unterstrichen. Die Paginierung in den Archivalien wurde übernommen.


Dem Benutzer der Quelle wird die Arbeit durch ein Personen- und Ortsregister erleichtert. Für die Übersetzung einzelner lateinischer Wörter steht ein Glossar zur Verfügung; an dessen Ende findet der Leser die Übersetzung ausgewählter längerer lateinischer Textstellen. Diese sind in den Listen durch eine Anmerkungsziffer gekennzeichnet.


An dieser Stelle sei Herrn Heinz Menke aus Rütenbrock für den Hinweis auf die Fundstelle gedankt, ebenso Herrn Dr. Franz Bölsker-Schlicht aus Vechta, welcher dem Emsländischen Heimatbund in Meppen eine Kopie der Archivalien überließ.

Mein Dank gilt auch dem Vorsitzenden des Arbeitskreises Familienforschung der Emsländischen Landschaft für die Landkreise Emsiand und Grafschaft Bentheim, Herrn Pastor i.R. Jan Ringena aus Neuenhaus, ferner Herrn Josef Grave vom Emsländischen Heimatbund für viele wichtige Hinweise vor der Drucklegung dieser Geschichtsquelle.